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Hoher Solvabilitätsgrad

Dezember 2024
Der FMA-Bericht zum 3. Quartal zeigt: Die Ertragslage der österreichischen Versicherungswirtschaft bleibt trotz Unwetterschäden stabil.
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Die österreichischen Versicherungsunternehmen zeigen trotz erheblicher Versicherungsschäden durch die Unwetter in Österreich und den Nachbarländern im September eine stabile Ertragslage bei weiter steigendem Prämienvolumen und verbesserter Solvabilität. Die Unwetterschäden sorgen allerdings wie erwartet für einen erheblichen Anstieg bei den Aufwendungen für Versicherungsfälle und für ein negatives versicherungstechnisches Ergebnis in der Schaden- und Unfallversicherung. Dies geht aus dem von der Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) heute veröffentlichten Bericht zum 3. Quartal 2024 der österreichischen Versicherungswirtschaft hervor.

Im Einzelnen sind die Prämieneinnahmen verglichen mit dem 3. Quartal 2023 um 4,19 Prozent auf 5,29 Milliarden Euro gestiegen. Diese Zunahme verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Versicherungssparten: Schaden/Unfall 3,65 Prozent auf 3,30 Milliarden Euro, Lebensversicherung 1,26 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro sowie Krankenversicherung 11,38 Prozent auf 799 Millionen Euro. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle stiegen in den drei Monaten bis September gegenüber dem Vorjahresquartal um 16,48 Prozent oder 739 Millionen Euro auf 5,22 Milliarden Euro. Dieser Anstieg ist praktisch ausschließlich auf die Schaden-/Unfallversicherung zurückzuführen.

STABILE ERTRAGSLAGE

Das versicherungstechnische Ergebnis verringerte sich – verglichen mit dem Vorjahreszeitraum – den ersten neun Monaten des Jahres signifikant um 115 Millionen Euro (-31,6%) auf 249,64 Millionen Euro, wiederum getrieben durch die Schaden-/Unfallversicherung, deren versicherungstechnisches Ergebnis mit 12 Millionen Euro ins Minus drehte. Das Finanzergebnis stieg hingegen um 216,83 Millionen Euro (+11,32%) auf 2,13 Milliarden Euro. Dadurch konnte trotz der Versicherungsschäden das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) in diesem Zeitraum leicht um 61,23 Millionen Euro (+5,63%) auf 1,15 Milliarden Euro gesteigert werden.

Die Summe aller Assets zu Marktwerten (ohne Kapitalanlagen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung) der Versicherungsunternehmen lag Ende September bei rund 108,45 Milliarden Euro, um in etwa 4,68 Milliarden Euro höher als ein Jahr davor. Die stillen Reserven der Kapitalanlagen (ohne fonds- und indexgebundene Lebensversicherung) stiegen gegenüber dem Vorquartal um 1,73 Milliarden Euro oder 14 Prozent auf 14,09 Milliarden Euro. Die Reservequote betrug damit zum Ende des Berichtszeitraumes 15,2 Prozent.

Die Solvabilität der österreichischen Versicherungsunternehmen ist weiterhin sehr stabil. Rund neun von zehn Versicherungsunternehmen (87,5%) weisen Ende September einen Solvabilitätsgrad (SCR) von über 200 Prozent auf, verfügten also über doppelt so hohe Eigenmittel wie erforderlich. Der Durchschnittswert (Median) beträgt 263,49 Prozent, verglichen mit 259,65 Prozent zur Jahresmitte.

Den gesamten Quartalsbericht finden Sie online auf der FMA-Website unter https://www.fma.gv.at/versicherungen/offenlegung/quartalsberichte/