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Zeit statt Geld

Juni 2025
Ein aktuelle PwC-Studie zeigt: Mehr als ein Drittel der Beschäftigten in Österreich wollen mehr Urlaub statt mehr Gehalt und würden für eine zusätzliche Urlaubswoche auf Geld verzichten.
PwC Österreich
Sophie Landauf, PwC Österreich

Die Arbeitswelt ist im Wandel: Zwischen Fachkräftemangel und dem Trend zu New Work sind Unternehmen gefordert, mehr zu bieten, als klassische Benefits. Gefragt sind Arbeitsbedingungen, die die tatsächlichen Bedürfnisse der Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellen. Das zeigt die aktuelle „Benefits-Studie“ von PwC Österreich, basierend auf den Antworten von mehr als 1.100 Berufstätigen: Flexible Arbeitsmodelle, finanzielle Unterstützung und Weiterbildung stehen ganz oben auf der Wunschliste. Ob Gen Z oder Babyboomer – Beschäftigte erwarten über alle Generationen hinweg, dass betriebliche Benefits Gesundheit und Wohlbefinden fördern und eine bessere Work-Life-Balance ermöglichen.

„Unternehmen, die gezielt auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden eingehen, schaffen eine Grundlage für mehr Zufriedenheit und Wohlbefinden – und erhöhen gleichzeitig die Chance auf eine langfristige Mitarbeitendenbindung. So stärken sie ihre Employer Brand nachhaltig. Unsere Studie zeigt, an welchen Stellschrauben Unternehmen drehen können, um ein motivierendes Arbeitsumfeld zu gestalten“, erklärt Sophie Landauf, Workforce Transformation Lead bei PwC Österreich.

FLEXIBILITÄT IST GEFRAGT

Insgesamt 91 Prozent der Befragten wünschen sich flexible Arbeitsbedingungen – insbesondere in Bezug auf Arbeitszeit und Arbeitsort. Eine zusätzliche Urlaubswoche und die Möglichkeit, remote zu arbeiten, werden besonders geschätzt. Mehr als die Hälfte der Befragten (53 %) würde sogar auf den Austausch mit Kollegen im Büro verzichten, um dafür von überall aus arbeiten zu können. Wie groß der Wunsch nach mehr Flexibilität wirklich ist, zeigt ein weiteres Studienergebnis: Mehr als ein Drittel (37 %) der Beschäftigten wäre bereit, für eine zusätzliche Urlaubswoche auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten. Der durchschnittliche Gehaltsverzicht liegt dabei bei 7,5 Prozent.

Neben dem Wunsch nach flexiblen Arbeitsmodellen rückt für viele Beschäftigte auch die finanzielle Absicherung stärker in den Mittelpunkt. 90 Prozent der Befragten betonen, wie wichtig ihnen eine faire Bezahlung und zusätzliche finanzielle Anreize sind – Frauen (53 %) legen dabei mehr Wert auf finanzielle Sicherheit als Männer (45 %). 83 Prozent legen Wert auf zusätzliche finanzielle Unterstützungen wie Boni oder eine betriebliche Altersvorsorge.

TRANSPARENZ IM FOKUS

Transparente Kommunikation und klare Entwicklungsperspektiven spielen für die Mehrheit der Beschäftigten eine zentrale Rolle: 90 Prozent wünschen sich, dass Benefits eine offene Kommunikation im Unternehmen fördern. Zudem geben zwei Drittel (66 %) an, dass sie durch Gehaltstransparenz motivierter sind und 67 Prozent würden sogar auf firmeninterne Feiern verzichten, wenn sie dafür mehr Klarheit über die Gehälter ihrer Kollegen hätten. Darüber hinaus zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen den Generationen: Babyboomer empfinden die Kommunikation über das Grundgehalt deutlich transparenter als die Generation Z – mit einer Differenz von knapp 18 Prozent.

Auch beim Thema Entwicklung sind die Erwartungen klar: 90 Prozent der Befragten halten Benefits rund um Weiterbildung und Karrieremöglichkeiten für besonders wichtig. Dabei gelten Angebote wie Schulungen oder Mentoring-Programme als entscheidende Faktoren für berufliches Wachstum und langfristige Motivation. Sophie Landauf betont: „Mitarbeitende wollen nicht nur wissen, wo sie stehen – sie wollen auch sehen, wohin sie sich entwickeln können. Wer hier klare Strukturen und echte Lernchancen bietet, punktet doppelt: Bei der Motivation und bei der Mitarbeiterbindung.”