FONDS exklusiv: Wie können Herr und Frau Österreicher, die zehn bis 15 Jahre vor ihrem Pensionsbeginn stehen, eine größere Kapitalsumme sinnvoll für ihre Altersvorsorge einsetzen?
Christian Nuschele: Zwei Wege sind in Österreich beliebt. Erstens die Veranlagung von Einmalerlägen mindestens 15 Jahre vor Pensionsbeginn, um die Zahlung einer erhöhten Versicherungssteuer zu vermeiden. Wir sind hier mit unserem Produktkonzept Parkallee erfolgreich unterwegs.
Welche Vorteile hat die Geldanlage im Versicherungsmantel?
C. N.: Vorausgesetzt die Mindesthaltedauer, die bei Kunden ab 50 auf zehn Jahre verkürzt werden kann, wird eingehalten, unterliegt das eingezahlte Kapital einmalig der vierprozentigen Versicherungssteuer. Die laufenden Erträge können dann steuerfrei vereinnahmt werden und müssen nicht, wie beim Investmentdepot, mit der Wertpapier-KESt in Höhe von 27,5 Prozent versteuert werden. Gleichzeitig bleibt der Kunde flexibel: Er kann einmal im Monat kostenlos Fondsanteile kaufen und verkaufen. Und zum Pensionsbeginn bietet Parkallee alle Möglichkeiten: eine komplette oder anteilige Auszahlung des Kapitals oder dessen teilweise Übertragung im Sinn einer Vererbung, die sinnvollerweise schon zu Lebzeiten angestoßen werden kann.
Sie sprechen von zwei Wegen. Wie sieht der andere aus?
C. N.: Richtig. Die Alternative sind ratierliche Einzahlungen in ungezillmerte Fondspolizzen, die von vielen Österreichern gewählt werden. Hier entfällt eine vorkalkulierte Abschlussvergütung. Stattdessen werden die Produktkosten gleichmäßig auf die Laufzeit verteilt, und es sind Zuzahlungen von maximal der Höhe der geplanten Gesamtinvestition möglich.
Bitte erläutern Sie das anhand eines Beispiels.
C. N.: Angenommen, jemand plant Einzahlungen in Höhe von insgesamt 100.000 Euro, dann können insgesamt 200.000 Euro investiert werden, ohne dabei an die eingangs erwähnte Haltefrist von 15 Jahren gebunden zu sein. Diese wirklich smarte Kombination von ratierlichem Sparen und temporären Zuzahlungen ermöglicht unsere Fondspolizze B-SMART Invest. Das bedeutet: Der Sparprozess startet nicht mit einer erhöhten Kostenentnahme, sondern es werden monatlich nur die Kosten belastet, die tatsächlich anfallen. Dadurch profitiert der Kunde von Anfang an von höheren Rückkaufswerten.
Welche Fonds können die Kunden bei Ihren Fondspolizzen wählen?
C. N.: Wir bieten unseren Kunden etwa 125 vorselektierte Investmentlösungen mit verschiedenen Ausrichtungen und Anlagethemen an. Darunter sind interne Fonds, die von hauseigenen Investmentexperten gemanagt werden, unsere aktiv und passiv gemanagten MyFolios sowie unsere Standard Life Global Index Fonds, die von Vanguard verwaltet werden.
Wie helfen Sie Anlegern bei größeren Einmalerlägen, die sich mit einem Einstieg schwertun, weil sie befürchten, den falschen Zeitpunkt zu wählen?
C. N.: Hierfür bieten wir ein Startmanagement an. Das Kapital wird dann zunächst in einem geldmarktnahen Finanzinstrument geparkt und von dort aus in einem Zeitraum von einem bis drei Jahren in den gewünschten Zielanlagen investiert. Genau genommen spielt zwar der Einstiegszeitpunkt bei langfristigen Kapitalanlagen keine Rolle mehr. Aber psychologisch gesehen ist das Kunden wichtig. Ähnliches gilt für das Soft Landing zum Laufzeitende, also das Umschichten des erwirtschafteten Kapitals in weniger volatile Anlageklassen. Das wird gewünscht, aber kaum genutzt.
Woran liegt das, Herr Nuschele?
C. N.: Unabhängige Versicherungsmakler und freie Vermögensberater, mit denen wir überwiegend zusammenarbeiten, legen die finanziellen Konzepte nicht bis zum Pensionsbeginn, sondern bis zum 85. Lebensalter aus. Für den Kunden hat das den Vorteil, dass er alle Optionen behält, aber keine zusätzlichen Kosten anfallen.