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Freizeitunfall: unterschätztes Risiko

Mai 2024
Nur knapp mehr als die Hälfte der Österreicher hat eine private Unfallversicherung abgeschlossen, zeigt die jüngste Helvetia-Studie auf. Staatliche Stützen würden überschätzt werden.
Helvetia Österreich
Andreas Gruber, Helvetia Österreich

Die Durchdringung der privaten Unfallversicherung ist im Zehnjahresvergleich von 45 auf 53 Prozent in Österreich leicht gestiegen. Dies zeigt die jüngste Studie zum Thema „Unfallversicherung“ des Marktforschungsinstituts IPSOS im Auftrag der Helvetia Versicherungen auf. Die Studie wurde erstmals im Jahr 2013 durchgeführt. „Gleichzeitig bedeutet dies, dass immer noch 47 Prozent der Österreicher vor Folgeschäden eines Unfalls nicht abgesichert sind. Das ist ein existenzielles Risiko“, fasst Andreas Gruber, Vorstand Schaden-Unfall Helvetia Österreich, zusammen.

Befragt, warum keine private Vorsorge getroffen wurde, geben 43 Prozent (2013: 39 %) der Österreicher an, dass die Krankenkasse für die Folgekosten aufkommt. „Diese deckt jedoch nur die akute medizinische Versorgung ab. Sämtliche langfristigen Folgen und alle Kosten abseits der medizinischen Behandlung im Spital oder beim Hausarzt sind nicht automatisch inkludiert“, klärt Gruber auf. Gemeint sind Bergungskosten, aber auch Folgekosten wie Reha und Therapien bis hin zu Invaliditätsrenten oder Umbaukosten aufgrund von dauerhaften körperlichen Beeinträchtigungen.

WISSENSMANGEL IST GROSS

Weitere 31 Prozent gaben an, dass sie sich mit dem Thema noch nicht befasst haben. „Hier ist die Beratung gefordert. Mit einer vergleichsweise geringen Prämie können hohe und langfristige Folgen abgesichert werden. Daher ist es wichtig, die eigenen Gewohnheiten und die der Familie zu hinterfragen und das richtige Unfallprodukt zu wählen“, appelliert Gruber.

Befragt, wo die häufigsten Unfälle passieren, ist das Bewusstsein innerhalb der Bevölkerung immerhin vorhanden. Fast die Hälfte nennt das Zuhause als Unfallhotspot (49 %), gefolgt von Freizeitorten (29 %) und dem Straßenverkehr (12 %). Fragt man die Bevölkerung, welcher sportlichen Aktivität regelmäßig nachgegangen wird, nennen 38 Prozent Wandern, Bergsteigen und Klettern. Auf Platz 2 folgt Fahrradfahren und Mountainbiken mit 35 Prozent, dicht dahinter liegt Schwimmen mit 34 Prozent. Nach Laufen (24 %) und Fitnessstudio (21 %) werden winterliche Disziplinen am Berg, Ski- oder Snowboard fahren (17 %) genannt.

Vor welchen Unfällen hat die Bevölkerung die meiste Angst? Hier liegt der Autounfall mit 52 Prozent klar auf Platz 1, gefolgt vom Verunglücken im Urlaub (20 %) und dem Haushaltsunfall mit 18 Prozent. „Die Diskrepanz zwischen Unfallhäufigkeit und Unfallängsten ist nachvollziehbar. Die Auswirkungen eines Autounfalls sind häufig dramatischer als jene im Haushalt, daher ist die Sorge davor höher, auch wenn die Wahrscheinlichkeit geringer ist“, erläutert Alexander Zeh, Country Manager von Ipsos Österreich und Studienautor.