Startseite » Vorsorge » Betriebliche Altersvorsorge: Kommt der Ausbau?

Betriebliche Altersvorsorge: Kommt der Ausbau?

Mai 2024
Die Demografie fordert das Pensionssystem zunehmend heraus. Fachverbandsobmann Andreas Zakostelsky sieht in dem Ausbau der betrieblichen Altersvorsorge eine Lösung.
FVPK
Andreas Zakostelsky, FVPK

Nach dem erfolgreichen Jahr 2023 sind die heimischen Pensionskassen auch in das Jahr 2024 gut gestartet. Die acht Pensionskassen haben das erste Quartal mit einem Plus von 2,76 Prozent abgeschlossen. Derzeit haben rund 1,1 Millionen Menschen in Österreich Anspruch auf eine Firmenpension. Damit alle Menschen in Österreich in den Genuss einer betrieblichen Zusatzpension kommen, fordert der Fachverband der Pensions- und Vorsorgekassen (FVPK) einen flächendeckenden Ausbau der betrieblichen Altersvorsorge.

„Mit einem Plus von 2,76 Prozent im ersten Quartal bauen die Pensionskassen auf dem erfolgreichen Jahr 2023 auf und unterstreichen die Robustheit und Effizienz des Pensionskassensystems“, erklärt Andreas Zakostelsky, FVPK-Obmann. Einzig, in Ländern wie Dänemark, Schweden oder die Schweiz sei die kapitalgedeckte Altersvorsorge deutlich weiter ausgebaut. Zakostelsky sieht darin ein Vorbild für Österreich, auch um die wachsenden Herausforderungen des heimischen Pensionssystems zu meistern.

DEMOGRAFIE ALS HERAUSFORDERUNG

Die zunehmenden Herausforderungen werden laut FVPK dabei immer deutlicher. Laut aktuellen Zahlen der Statistik Austria wird die österreichische Bevölkerung in den 2060er Jahren die Zehn-Millionen-Marke durchbrechen. Gleichzeitig werden die Österreicher immer älter. Im Jahr 1950 haben noch sechs Personen im erwerbsfähigen Alter eine Person im Pensionsalter getragen. Heute schultern drei Personen diese Leistung und bis 2040 wird das Verhältnis auf zwei Personen schrumpfen.

„Diese Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit, das Pensionssystem zu stärken und zukunftsfähiger zu machen. Ein erfolgsversprechender Ansatz wäre ein System, wie es in anderen europäischen Ländern bereits seit Jahren besteht: Der flächendeckende Ausbau der betrieblichen Altersvorsorge als Ergänzung zur staatlichen Pension“, erklärt Zakostelsky.

Im Schnitt haben die rund 146.000 Leistungsberechtigten im Vorjahr eine monatliche Zusatzpension von 421 Euro bekommen (14-mal pro Jahr). Sie profitieren von der durchschnittlichen Langfristperformance der acht österreichischen Pensionskassen von 4,95 Prozent pro Jahr.