Startseite » Video-Tipps » Anlagestrategie » Mischfonds im Fokus

Mischfonds im Fokus

Juni 2023
Angesichts der höheren Zinsen kommen die Vorteile einer breiten Diversifikation wieder zum Tragen, konstatiert Tobias Friedrich, Senior Manager Markets & Clients bei Santander Asset Management.
Santander AM
Tobias Friedrich, Santander AM

Seit der Finanzkrise in den Jahren 2007/2008 wurden die Finanzmärkte von „TINA“ (there is no alternative) getrieben – die Niedrigzinspolitik führte dazu, dass Marktteilnehmer größtenteils unter der Prämisse agierten, dass es keine Alternative zu Aktien gäbe. Dies hat sich geändert. Infolge der Straffung der Geldpolitik und der Leitzinserhöhungen durch die Zentralbanken haben die Aktienmärkte zeitweilig erhebliche Bewertungsverluste hinnehmen müssen.

MIT ANLEIHEN LÄSST SICH WIEDER GELD VERDIENEN

In kurzer Zeit haben die Zinsen stark angezogen. Da die kurzfristigen Zinsen eher von der Geldpolitik beeinflusst werden, stiegen insbesondere die Anleiherenditen zweijähriger Staatsanleihen im Euroraum von unter null auf bis zu drei Prozent und in den USA auf zwischenzeitlich etwa fünf Prozent. Damit bieten Anleiherenditen auch für Privatinvestoren wieder interessante Investmentalternativen. Dies führt dazu, dass unter anderem auch die Attraktivität von Mischfonds wieder steigt. Mit einer breiten Streuung über Assetklassen, Regionen und Währungen können so viele Ertragsquellen vereinnahmt werden.

Das wirtschaftliche Umfeld gestaltet sich in diesem Jahr ebenso unbeständig wie die Finanzmärkte, nachdem sich die Konjunktur lange Zeit besser gehalten hat als erwartet, zeigt sich aktuell ein abflachender Trend. Dennoch konnten insbesondere die Aktienmärkte zwischenzeitlich neue Jahreshochs erreichen, oder, wie beispielsweise beim DAX oder dem japanischen TOPIX, neue Allzeithochs erzielt werden, während an den Rentenmärkten aufgrund mehrerer hawkisher Kommentare seitens der Notenbänker aktuell die Kurse fallen und die Renditen steigen. Die negative Korrelation zwischen Aktien und Anleihen ist wieder hergestellt. Soll heißen, wenn Aktien fallen, steigen Anleihen und umgekehrt – die Vorteile einer breiten Diversifikation kommen so wieder zum Tragen. Während die Flucht in Anleihen Anlegern vor einem Jahr keine Sicherheit bot, konnte das Halten von Anleihen in diesem Jahr die Verluste an den Märkten inmitten von Banken- und Rezessionssorgen mildern.

RENDITE MIT DIVERSIFIKATION

Diversifikation lohnt sich definitiv und eine gesunde Beimischung auch riskanterer Wertpapiere (z.B. Aktien, Rohstoffe, und Anleihen) dürfte sich wieder lohnen. Untersuchungen haben ergeben, dass 90 Prozent der Rendite eines Portfolios durch die Diversifikation auf verschiedene Anlageklassen zustande kommt. Nur ein Bruchteil der Rendite kommt durch Market-Timing, Einzeltitelanalyse, aktives Portfoliomanagement und andere Faktoren zustande. Diversifikation funktioniert selbst in Zeiten von Wirtschaftskrisen – und dies ist ebenfalls wissenschaftlich bewiesen.