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Private Vorsorge bei Akademikern gefragt

August 2023
Das Bewusstsein für eine finanzielle Altersvorsorge ist unter Österreichs Jungakademiker hoch, zeigt der fip-s.at Jungakademikermonitor 2023 auf. Die hohe Inflation macht ihnen zudem Sorgen.
fip-s.at
Florian Märzendorfer, fip-s.at

Eine umfassende Altersvorsorge beginnt mit zielgerichtetem Sparen und Investments im jungen Alter, vor allem ab dem Berufseinstieg. Um Einblicke in die finanziellen Wünsche. Bedürfnisse und Einstellungen von Jungakademiker zu erhalten, führte Marketagent im Auftrag von fip-s.at, dem Spezialisten für die Karriere und Finanzplanung von Jungakademiker, bereits zum fünften Mal den Jungakademikermonitor durch.

Hierfür wurden österreichweit 500 Personen zwischen 22 und 34 Jahren, die bereits ein Studium abgeschlossen haben oder in den nächsten 12 Monaten abschließen werden, befragt. Die aktuellen Ergebnisse ermöglichen außerdem eine Trendbeobachtung über die von der Pandemie geprägten Jahre 2021 und 2022.

ALTERSVORSORGE HAT PRIORITÄT

Für Jungakademiker spielt die Altersvorsorge eine wichtige Rolle – mit 75 Prozent Zustimmung rangiert sie auf Platz Eins der finanziellen Ziele und Wünsche der Befragten. Gleichzeitig gibt mehr als ein Drittel (36 Prozent) an, nicht explizit für die Altersvorsorge zu sparen oder zu investieren. Im Vergleich zur Zeit vor der Covid-19 Pandemie sparen heute jedoch mehr Jungakademiker:innen über 300 Euro monatlich (12 Prozent, 2020: acht Prozent). Knapp ein Viertel (24 Prozent) legt 50 bis 150 Euro zur Seite. Jungakademiker sehen sich bei ihrer Absicherung im Alter auch mit Hindernissen konfrontiert – für fast die Hälfte (47 Prozent) spricht ein zu geringes Gehalt gegen ein stärkeres Engagement für die persönliche Altersvorsorge, 45 Prozent geben zu hohe Lebenserhaltungskosten an und 37 Prozent Skepsis gegenüber Versicherungs- und Finanzprodukten.

SORGE UM FINANZIELLE SICHERHEIT

Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass sich Österreichs Jungakademiker Sorgen um ihre finanzielle Absicherung machen – 44 Prozent geben das an. Bei Frauen sind es sogar 51 Prozent, bei Männern 37 Prozent. Nur ein knappes Fünftel macht sich über die finanzielle Absicherung eher keine oder überhaupt keine Sorge (22 Prozent). Je jünger die Befragten, umso kritischer fällt der Blick auf die persönliche Altersvorsorge aus: Unter den 22 bis 25-Jährigen bereitet der Blick in die Zukunft 52 Prozent der Befragten Sorgen, bei den 31 bis 34-Jährigen geben das rund 35 Prozent an.

Kopfzerbrechen bereitet Österreichs Jungakademiker auch das nach wie vor hohe Inflationsniveau: Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) sehen die Gefahr von Kapitalverlust ihres Ersparten, einem weiteren Drittel bereitet die Inflation zumindest teilweise Sorge. Nur knapp 2 Prozent geben an, dass sie dieses Thema nicht berührt.

PRIVATE PENSIONSVORSORGE

Österreichs Jungakademiker kalkulieren eine private Altersvorsorge ein: Nur 18 Prozent gaben in der Befragung an, sich vollständig auf die staatliche Pension verlassen zu wollen: ein Tiefstand im Jahresvergleich (2020: 21 Prozent). Aktuell rechnen Berufseinsteiger damit, dass private Absicherung knapp 42 Prozent an der Gesamtvorsorge ausmacht. Im Jahresvergleich zeichnet sich damit ein sinkender erwarteter Anteil der staatlichen Pension am gesamten Ruhestandseinkommen ab – der Höchststand wurde 2021 mit 62 Prozent erreicht.

„Jungakademiker empfinden die Altersvorsorge als sehr wichtig, gleichzeitig lässt sich gezielte finanzielle Vorsorge für den Ruhestand für viele nicht im gewünschten Maß umsetzen. Das liegt zum einen am aktuell verfügbaren Einkommen, aber auch an fehlendem Wissen zu Vor- und Nachteilen von Spar- und Anlageformen. Das verdeutlicht, dass eine umfassende und zielgruppenpräzise Finanzplanung und -beratung essenziell ist, um sich finanzielle Spielräume für den Ruhestand schaffen zu können. Was viele nicht wissen: ein Einstieg in gezielte Altersvorsorge ist bereits ab einem Spar- oder Anlagebetrag in Höhe von 100 Euro monatlich sinnvoll“, erklärt Florian Märzendorfer, geschäftsführender Gesellschafter bei fip-s.at.

„Ebenfalls wichtig sind laufende und marktgerechte Gehaltsanpassungen, die durch proaktive Gehaltsverhandlungen gefordert und erreicht werden können. Das Gehalt ist die wichtigste Basis für finanzielle Absicherung im Alter. Gerade in Zeiten steigender Lebenserhaltungskosten wird deshalb die proaktive Gehaltsverhandlung noch wichtiger. Durch umfassende Vorbereitung lassen sich dabei bessere Ergebnisse erzielen, das stärkt die persönliche Finanzsituation langfristig“.