Die US-Notenbank beließ den Leitzinskorridor bei ihrer Sitzung am 30. Juli unverändert bei 4,25–4,50 Prozent und verwies auf die doppelte Herausforderung aus nachlassendem Wirtschaftswachstum und zollbedingten Verzerrungen. Trotz eines sich spürbar abschwächenden Wachstums und zunehmender wirtschaftlicher Unsicherheiten rechnet der Vermögensverwalter Nuveen nicht mit einer Rezession in den USA. Zu diesem Schluss kommt Tony Rodriguez, Head of Fixed Income Strategy bei Nuveen, in seiner aktuellen Einschätzung zur Fed-Zinsentscheidung.
Vielmehr sieht er gezielte Anlagemöglichkeiten in Bereichen, die eine begrenzte Empfindlichkeit gegenüber zollbedingten Belastungen aufweisen und von strukturellen Trends profitieren. Dazu zählen insbesondere lebensmittelgeankerte Einzelhandelsimmobilien, die bei stabiler Nachfrage nach Alltagsbedarfen wie Nahrungsmitteln und Haushaltswaren hohe Belegungsquoten und geringe Leerstände aufweisen. Ebenso attraktiv seien ambulante Gesundheitszentren, deren Nachfrage seit drei Jahren kontinuierlich das Angebot übersteige. Der Trend zu ambulanten Behandlungen über stationäre Kliniken hinaus dürfte nach Ansicht des Vermögensverwalters weiter anhalten.
Im Anleihesegment favorisiert Nuveen Kommunalanleihen, die mit aktuell hohen Renditen überzeugen. Zusätzlich würden unterbewertete Senior Loans, die aufgrund von Marktvolatilitäten und Preisabschlägen teils deutlich unter Nennwert gehandelt werden, Chancen auf attraktive laufende Erträge sowie Kursgewinne bieten.
Nuveen erwartet, dass die zollbedingten Verwerfungen noch bis Jahresende anhalten und das reale BIP-Wachstum im Jahr 2025 auf rund ein Prozent begrenzen werden – mit einer möglichen Erholung auf 1,8 Prozent im Folgejahr. Auch bei der Inflation dürfte der Höhepunkt erst in den kommenden Monaten erreicht werden, da sich die Auswirkungen auf Preise in Folge der jüngsten Zollmaßnahmen mit Zeitverzögerung entfalten, so der Vermögensverwalter.