Der Stellenaufbau am US-Arbeitsmarkt lag im August bei nur 22.000 und damit noch deutlich niedriger als erwartet. Nach dem bereits schwachen Ergebnis im Juli und der Abwärtsrevision der Vormonate verfestigt sich das Bild, dass sich die Beschäftigungsentwicklung deutlich verlangsamt hat. Laut den Daten hat im August vor allem die Nachfrage nach Arbeitskräften nachgelassen. Gleichzeitig drückt die restriktive Migrationspolitik auf das Arbeitsangebot. Auch deshalb haben sich Arbeitslosenquote und Lohndynamik nur wenig verändert. Insgesamt stützen die Daten das zuletzt von der FED gezeichnete Bild eines sich abschwächenden Arbeitsmarktes. FED-Chair Powell dürfte sich in seinem Plan bestätigt sehen, die Zinsen im September zu senken. Auch ein überraschend starker Anstieg der Inflation in der kommenden Woche würde die FED wohl nicht davon abbringen, meint Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.
Laut offiziellem Arbeitsmarktbericht lag der Stellenaufbau in den USA im August bei nur 22.000. Die starke Abwärtsrevision der Daten der Vormonate wurde zudem bestätigt. Auf sektoraler Ebene legte die Beschäftigung erneut vor allem im Gesundheitssektor und bei sozialen Dienstleistungen zu. Dagegen verzeichnete die Industrie einen Rückgang. Bemerkenswert ist der Abbau im öffentlichen Sektor, wo auch infolge der DOGE-Kürzungsprogramme auf Bundesebene seit Jahresbeginn etwa 100.000 Stellen abgebaut worden sind.
BLICK AUF DIE URSACHEN
Insgesamt zeichnen die jüngsten Daten ein klareres Bild der Abschwächung der Arbeitsnachfrage. Diese hat konjunkturelle wie auch strukturelle Ursachen. Hierzu zählen auch Maßnahmen zur Reduzierung der Personalkosten durch den zunehmenden Einsatz von KI. Gleichzeitig hat sich die Angebotsseite im August wenig verändert. Die Erwerbsquote stieg minimal auf 62,3 Prozent. Die Maßnahmen der US-Administration zur Abschiebung und Verschärfung der Migration belasten das Angebot an Arbeitskräften weiterhin. Auch deshalb stieg die Arbeitslosenquote nur um 0,1 auf 4,3 Prozent und die Stundenlöhne legten wie in den Vormonaten um 0,3 Prozent zum Vormonat zu.
Insgesamt bestätigen die Daten das Bild eines sich abschwächenden US-Arbeitsmarktes. Die FED dürfte sich in ihrem Plan bestätigt sehen, die Zinsen im September zu senken. Auch ein überraschend starker Anstieg der Inflation in der kommenden Woche würde die FED wohl nicht davon abbringen. Und US-Präsident Trump wird den politischen Druck hochhalten, diesen Kurs fortzusetzen. Für US-Anleger bleiben damit auch amerikanische Anleihen bis auf Weiteres attraktiv. Für europäische Investoren dominiert allerdings der anhaltende und sich verstärkende Abwärtsdruck auf den Dollar, der festverzinsliche Anlagen in den USA unattraktiv macht.