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Vorsorgewillen nutzen!

Printausgabe | Januar 2024
Jüngste Studien zeigen: Je weiter die Pension entfernt ist, desto größer wird die Vorsorgebereitschaft. Das ist gut, denn die Gesellschaft wird immer älter.
Fonds exklusiv

Angesichts negativer realer Renditen, hoher Energie- und Lebensmittelpreise sowie dem noch aus Pandemiezeiten nachwirkenden Konsumbedürfnis war die Veranlagungsbereitschaft auch 2023 erheblichen Hindernissen ausgesetzt. So haben sich Herr und Frau Österreicher nach jüngsten Daten der Österreichischen Nationalbank hierbei stärker zurückgehalten als in den Vorjahren: Lag das Volumen der Finanzinvestitionen 2020 noch bei 27,4 Milliarden Euro und 2021 bei 22,3 Milliarden Euro, sank es 2022 auf nur noch 17,5 Milliarden Euro. Gleichzeitig hat das gesamte Geldvermögen privater Haushalte in dem Jahr deutlich um zehn Prozent an Wert verloren. Im ersten Halbjahr 2023 waren es immer noch sieben Prozent.

Viele Bürgerinnen und Bürger im Land haben ihre Veranlagungen zwar den jüngsten Entwicklungen an den Kapitalmärkten angepasst, dies allerdings nicht immer mit Weitsicht. Sinnvoll reagierten Verbraucher laut Nationalbank-Angaben auf die Zinswende mit einer deutlichen Umschichtung von täglich fälligen Einlagen in Richtung gebundener Veranlagungsformen. Ebenso verabschiedeten sich viele wie bereits in den Vorjahren von Lebensversicherungen, wobei der Anteil fondsgebundener Produkte nicht klar ist, genauso wenig, ob die Polizzen für die Pensionsvorsorge eingesetzt wurden. Genau das wäre einerseits mit Blick auf die zurückliegende Niedrigzinsphase verständlich, andererseits jedoch deutlich zu kurz gesprungen – wenn man sich die jüngste Bevölkerungsprognose anschaut.

Pensionssystem gerät unter SPÜRBAREN Druck

Nach jüngsten Prognosen von Statistik Austria wird die Generation 65 plus sowohl zahlen- als auch anteilsmäßig stark an Gewicht zunehmen. Im Jahr 2022 lebten 1,77 Millionen Menschen dieser Altersgruppe in Österreich. Im Jahr 2040 werden es rund 804.000 Personen mehr sein, sodass ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung dann von 19,5 auf 26,6 Prozent gestiegen sein wird. Das entspricht einem Plus von 45,5 Prozent. Demgegenüber wird die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter 2024 mit 5,6 Millionen ihr vorläufiges Maximum erreichen, in den Folgejahren um 4,8 Prozent sinken und dann deutlich über 2040 hinaus auf einem Niveau von über fünf Millionen verharren. Diese gegenläufigen Entwicklungen haben eine klare Konsequenz: Die umlagefinanzierten Pensions-, Pflege- und Gesundheitssysteme werden unter spürbaren finanziellen Druck geraten.

Diese Szenarien sind nicht neu und werden ein ums andere Mal auch von Pensionsexperten bestätigt. Dennoch schiebt die Politik den dringend notwendigen Reformbedarf Jahr für Jahr beiseite. Umso erfreulicher ist es, dass junge Menschen diesen Zusammenhang offenbar zusehends erkennen und danach handeln. Dies zeigen jedenfalls Ergebnisse der jüngst veröffentlichten Generationen-Studie, für die im Auftrag von Helvetia hierzulande lebende Menschen im Alter von 15 bis 70 Jahren befragt wurden.

Je weiter die Zeit der Pension noch entfernt ist, desto wichtiger wird die private Vorsorge eingeschätzt, heißt es vonseiten des Versicherers. Denn 70 Prozent der Befragten geben an, vor dem 30. Geburtstag mit der Pensionsvorsorge anzufangen, bei den unter 20-Jährigen ist es jeder Vierte. Vermittler können diesen Vorsorgewillen nutzen und verstärken. Am besten mit verschiedenen Produktideen, denn die werden eingefordert. Die Argumente haben sie dabei auf ihrer Seite.