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Ernüchternde Bilanz

Januar 2024
Weshalb Unternehmen auch im neuen Börsenjahr vor Herausforderungen stehen und die Region Asien-Pazifik neue Chancen eröffnet, erklärt Peter Seilern von Seilern Investment Management.
Seilern IM
Peter Seilern, Seilern IM

Seilern Investment Management zog eine ernüchternde Bilanz für das Jahr 2023, das von geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen geprägt war. Die Kriege in der Ukraine sowie im Nahen Osten führten dazu, dass die Preise für fossile Energieträger zwischenzeitlich hinaufschnellten und folglich die Inflation anheizten.

Der massive Anstieg der Verschuldung sowie des Haushaltsdefizits in den USA verursachte zudem eine Flut an Neuemissionen von US-Staatsanleihen, die jedoch keine Käufer fanden. Dies, kombiniert mit dem Ende der geldpolitischen Lockerung der Notenbanken, führte zu einem Einbruch der Anleihe- und Aktienkurse.

Das Blatt hat sich jedoch wieder gewendet: Die Deflation in China sorgte für eine Trendwende bei den Anleiherenditen, und die erwarteten Zinssenkungen der FED beeinflussten die Aktienkurse positiv.

ASIEN-PAZIFIK IM FOKUS

Vor diesem Szenario analysierte Seilern den asiatisch-pazifischen Raum genauer. Die Untersuchung von 131 Unternehmen in Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland ergab jedoch wirtschaftliche Besonderheiten, die Zurückhaltung bei Investitionen rechtfertigen. Fünf Erkenntnisse bewirken eine skeptische Haltung: Japanische Unternehmen zeichnen sich durch komplexe Strukturen aus, und der starke Preiswettbewerb durch billigere chinesische Produkte sowie das Wachstum durch Marktkonsolidierung sind bedenklich. Niedrigere Gewinnspannen in der Region und die Volatilität der Halbleiterindustrie gebieten Vorsicht.

Hinzu kommt, dass viele Unternehmen nur durch Marktkonsolidierung und nicht mehr organisch wachsen. Wenn die Preissetzungsmacht, die eine der Zehn Goldenen Regeln des Quality Growth Investments darstellt, zu schwinden beginnt, wird es schwierig, langfristiges Wachstum aufrecht zu erhalten, um die Kapitalrendite zu realisieren.

Trotzdem wurden zehn Unternehmen in den Bereichen Medizinprodukte, Überwachungstechnologie, professionelle Daten- und Dienstleistungsanbieter sowie IT identifiziert, die für ein mögliches Investment in Betracht gezogen werden. „Die Entscheidung wird die weitere Entwicklung der Seilern-Quality Growth Fonds-Familie beeinflussen“, konstatiert deshalb Peter Seilern, Vorsitzender, Direktor und Mehrheitsaktionär von Seilern Investment Management.