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Infrastruktur als stabiler Anker

Januar 2024
Auch in einem inflationären Umfeld gilt Infrastruktur als stabilisierende Anlageklasse innerhalb eines diversifizierten Portfolios, erklärt Charlotte Dewynter, Head of Private Infrastructure, Private Markets Group bei UBP.
UBP
Charlotte Dewynter, UBP

Infrastruktur gilt als widerstandsfähige Anlageklasse, die Investoren auch in einem inflationären Umfeld als stabilisierende Kraft in ein diversifiziertes Portfolio einbinden können. Und Infrastruktur ist essenziell für unser tägliches Leben und unsere Wirtschaft. „Aber die in den vergangenen Jahrzehnten errichtete Infrastruktur kann in vielen Fällen die künftigen Bedürfnisse der Gesellschaft nicht mehr bedienen“, heißt es in einem aktuellen Report der Union Bancaire Privée (UBP).

FUNDAMENT DER ZUKUNFT

Traditionell erbringen Infrastrukturanlagen wesentliche Dienstleistungen für Wirtschaft und Gesellschaft. Sie sind typischerweise durch eine Reihe klarer Parameter gekennzeichnet. Als langfristige, durch Sachwerte besicherte Anlageform, liefern sie stabile und sichtbare Cashflows, weisen hohe Eintrittsbarrieren sowie eine geringe Korrelation zu anderen Anlageklassen auf. Allerdings muss sich die Definition von Infrastruktur laut UBP weiterentwickeln und sie tut dies bereits. Die Notwendigkeit dieses Wandels werde angesichts der geopolitischen Risiken, des demografischen Wandels und der drohenden Klimakrise immer dringlicher. Genau hier könne privates Kapital den Prozess unterstützen und den Wandel beschleunigen. Der Markt befinde sich in einer Phase der Umgestaltung und des Übergangs zu neuen Arten von Infrastrukturanlagen, die den Anforderungen künftiger Generationen besser gerecht werden. Laut UBP sorgen weltweit der Umbau hin zur Kreislaufwirtschaft, die Dekarbonisierung und die Digitalisierung für eine steigende Nachfrage nach neuen Formen der Infrastruktur, „Transition Infrastructure“.

INFRASTRUKTUR IM WANDEL

„Die Infrastruktur, die wir kennen, umfasst beispielsweise Brücken, Straßen, Flughäfen, Schienenverkehr und Strom“, so Charlotte Dewynter, Head of Private Infrastructure, Private Markets Group bei UBP. „Aber wir sehen jetzt einen größeren Bedarf an Investitionen in die nächste Welle von Anlagen, darunter Technologien für erneuerbare Energien, neue Mobilität, Dekarbonisierung, grüne Logistik, Wasseraufbereitung, Abfallverwertung und Digitalisierung.“ Hier bieten sich Anlegern viele Möglichkeiten, attraktive Renditen bei einem deutlich konservativeren Risikoniveau zu erzielen. Gleichzeitig hat sich das Spektrum der Möglichkeiten erheblich erweitert und bietet den Anlegern eine viel größere Auswahl an Strategien, Sektoren und Regionen, in die sie investieren können. „Während Anleger ihr Kapital bisher 20 Jahre oder länger in Kerninfrastrukturanlagen wie Straßen, Schienen und Versorgungseinrichtungen binden mussten, besteht nun die Möglichkeit, Kapital in spannenden neuen Sektoren wie der Digitalisierung einzusetzen, die eine viel kürzere Lebensdauer haben und eine potenziell höhere Wertschöpfung bieten“, so die Expertin von der UBP.

ROLLE DER DIGITALISIERUNG

Das Wachstumspotenzial im Bereich der Digitalisierung ist weitreichend. Aufgrund des wachsenden Datenvolumens steigt die Nachfrage nach Datenzentren, Glasfaserverbindungen und Funkmasten für 5G-Konnektivität. „Digitalisierung ist aber auch der Schlüssel zu neuen Formen der (Elektro-)Mobilität und zur besseren Ressourcensteuerung im Kontext von Smart Cities“, führen die Experten der UBP in dem Bericht aus. Digitale Infrastruktur decke in typischer Weise die Grundversorgung für Wirtschaft und Gesellschaft ab und könne einen wesentlichen Beitrag für die ökologische Transformation liefern und auf Investorenseite die Brücke zwischen Rendite- und Nachhaltigkeitsanforderungen schlagen. So sorgen beispielsweise Smart Grids und Smart Meters für eine effizientere Energieerzeugung und -nutzung. Digitale Prozesse und Infrastruktur bilden auch die Voraussetzung für eine flächendeckende Verbreitung der E-Mobilität und die Etablierung zirkulärer Geschäftsmodelle, die ihre Lieferketten über die mehrfache Verwertung von Inputfaktoren und die Vermeidung von Abfall optimieren. Für die Autorinnen des Whitepapers steht fest: „Die Nachfrage nach digitaler Infrastruktur übersteigt das Angebot noch immer bei weitem, und es bieten sich attraktive Investitionsmöglichkeiten.“