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Was Anleger jetzt beachten sollten

Januar 2023
Höhere Gewinnprognosen und ein allmähliches Abflachen der Inflation sorgen für interessante Kaufchancen, meint Harald Holzer, Vorstandsmitglied und CIO bei der Kathrein Privatbank.
Kathrein Privatbank
Harald Holzer, Kathrein Privatbank

Im Jahr 2022 verbuchten die meisten Asset-Klassen große Verluste, lediglich Rohstoffe beendeten das Jahr mit Gewinnen. Besonders auffällig war der Umstand, dass Aktien und Anleihenmärkte mit einem Abwärtstrend eine gleiche Richtung einnahmen, konstatiert Harald Holzer, Vorstandsmitglied und CIO bei der Kathrein Privatbank, in seinem aktuellen Marktkommentar.

Erst zum zweiten Mal seit 1970 waren Erträge von Anleihen und Aktien gleichzeitig negativ, wobei besonders Erträge bei Anleihen mit einem Rekordtief unangenehm überraschten. Dieser durchaus ungewöhnliche Verlauf erschwerte es Anlegern, selbst mit einer Diversifikation über mehrere Asset-Klassen hinweg, eine positive Rendite auf ihr Portfolio zu erwirtschaften. Der starke Dollar dämpfte allerdings die Verluste von US-Titeln zumindest etwas ab.

Für 2023 erwarten wir Entspannung beim Inflationsgeschehen. In den USA haben sich die Preissteigerungen bereits seit sechs Monaten rückläufig entwickelt. Der Druck auf die Notenbanken, die Zinsen weiter anzuheben, nimmt daher ab. Während in den USA eine Zins-Höchstrate von 4,96 Prozent bereits im Juni dieses Jahres erwartet wird, geht man in der Eurozone laut Analystenschätzungen erst im 3. Quartal von Erreichen eines Zinshochs bei 3,46 Prozent aus. Gleichzeitig erwarten wir Prognosen zufolge einen Inflationsrückgang auf 3,5 Prozent bereits Anfang 2024 sowohl in den USA als auch in der Eurozone.

Bei Aktien sehen wir unter der Annahme sinkender Inflation sowie baldiger Zinssenkungen wieder interessante Einstiegschancen. Vor allem verbesserte Gewinnerwartungsprognosen für 2023 lassen uns wieder optimistischer in die Zukunft blicken.